Schon in ganz jungen Jahren haben mich Tiere fasziniert. Da ich in der Großstadt Frankfurt am Main aufwuchs, machte es mir dieser Umstand nicht immer gerade leicht. Sämtliche Nachbarshunde wurden ausgeliehen und spazieren geführt und so sammelte ich bereits viele Erfahrungen in den Anfängen meines Lebens.
Dies prägte auch den Wunsch, unbedingt einen eigenen Hund zu besitzen.
Leider waren meine Eltern entschieden anderer Meinung und es dauerte ziemlich lange bis sich dieser Herzenswunsch erfüllte.
1980 fand ich dann auf dem Schulweg eine scheinbar ausgesetzte
Hündin, die ich natürlich sofort mit nach Hause nahm.
Es war eine schwarz weiße, sehr schlanke und schüchterne, junge Hündin von mittlerer Größe, die mit ihrem Blick mein Herz sofort erweichen ließ.
Zu Hause waren nicht wirklich alle so erfreut von meinem Fund wie ich es war, aber trotz allem durfte ich nach langer Diskussion diesen Hund behalten. Letztlich war es der Tierarzt, der uns dann über die Rasse Aufschluss gab: Tüffel war ein Border Collie!
Damals wusste man in Deutschland noch nicht all zu viel über diese einzigartige Rasse. Wer Tüffel kennengelernt hat, weiß: Sie war mit Haut und Haar ein Border Collie!
Sie lehrte mich über all die Eigenschaften und Auffassungsgaben dieser intelligenten Hunderasse und begeisterte mich ständig auf's neue.
Bis heute bin ich von dieser Rasse fasziniert.
1987 zog es mich dann nach Bayern, genauer genommen erstmal nach München. Durch andere Hunde begeisterte Menschen, die ich täglich traf, wurde mein Interesse an den Hunden immer größer.
Ich sog förmlich alles, auf was es über diese aus England stammenden Hütehunde zu wissen gab. Auch wenn in diesen Jahren ohne Internet die Informationen noch dürftig waren, bemerkte ich, dass ich von der Rasse völlig überzeugt war und ich mich weiterhin belesen wollte.
Und natürlich wollte ich auch gerne noch einen Zweiten!
So stolperte ich auch irgendwann einmal über eine Annonce in der Border Collie Welpen ausgeschrieben waren. Es war ja klar, dass diese Zeilen wie für mich bestimmt waren und so kam es, dass wenig später die kleine tricolour Hündin Zsa-Zsa meiner alten Hündin und mir Gesellschaft leistete.
Je mehr ich mich mit dieser Rasse beschäftigte, umso interessanter war diese Thematik und ist sie heute noch immer. Deshalb habe ich eines Tages den Gedanken gefasst, aufs Land zu ziehen und mein Hobby noch etwas auszubauen und mich mit allem auseinander gesetzt, was verantwortungsvolle Hundezucht betrifft.
Nun bin ich seit 1995 Züchter im Club für britische Hütehunde /VDH und lebe mit den Hunden im schönen Wittelsbacher Land in der Nähe von Augsburg. Mein Vater, der ebenfalls seit 10 Jahren züchtet (Clever Mind) und ich, teilen uns ein großes Haus mit 5000 qm eingezäunten Grund. Genug Platz also, für das Hunderudel. Alle Hunde schlafen im Haus und haben stets familiären Anschluss.
Da ich die möglichst besten Vorrausetzungen für die Welpen und Ihre zukünftigen Besitzer schaffen möchte, selektiere ich im Vorfeld sehr genau nach ausgeglichenem Wesen, Gesundheit und Charisma angepaart, mit Leistungsbereitschaft und einem hübschen Antlitz.
Die Welpen werden im Haus geboren und wachsen dann wohlbehütet und artgerecht in Haus und Hof auf.
Sie genießen die Aufzucht in meiner Familie, dem Freundeskreis und dem gesamten Rudel, sodass alle wichtigen sozialen Kontakte gewährleistet sind.
Um die Welpen in den ersten Lebenswochen ausreichend auf ein Leben als Hund zu prägen, bekommen sie ein buntes „Programm“ an Sinnesreizen (optisch wie auch akustisch) geliefert und verschiedene Koordinationsgeräte helfen bei der Entwicklung der Bewegungsabläufe, die in dieser Lebensphase des Welpen von absoluter Wichtigkeit ist.
Ab der dritten Lebenswoche werden die Welpen dann mit Aufzuchtsbrei zu gefüttert, um die Mutterhündin etwas zu entlasten.
Nach einer Woche Brei wird allmählich auf Welpenfutter umgestellt, das zunächst im eingeweichtem, ab der sechsten Woche dann aber im trockenen Zustand gefüttert wird.
Insgesamt bekommen sie 3-mal eine Entwurmung (bei Bedarf natürlich auch eine Vierte).
Den Kleinen wird ein Mikrochip implantiert und sie werden
natürlich gegen, Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Parainfluenza geimpft, welche nach 4 Wochen vom Besitzer wiederholt wird (zusätzlich Tollwut), um eine Grundimmunisierung zu erreichen.
Der Zuchtwart kontrolliert während dieser Zeit 2-mal die Entwicklung der Welpen und die Kondition der Mutter. Wenn all diese Maßnahmen erledigt sind, werden die Welpen dann in ihr neues Zuhause entlassen.
Meine Welpenkäufer sollten bereits sehr gut über diese Rasse informiert sein und nach Möglichkeit bereits Hundeerfahrung haben.
Sehr zu empfehlen ist generell eine geeignete Hundeschule mit weiterführenden Sportarten. Aber auch sonst aktive Hundefans, wie zum Beispiel Reiter, begleitet ein Border recht gerne.
Es sollte kein Hund alleine nur für ein Interesse gezüchtet werden.
Wir haben es hier mit einer leistungsbereiten Rasse zu tun, die nicht nur für Agility oder nur für Obedience oder nur für das Schafe hüten geboren wird.
Es liegt in der Hand des Ausbilders, wie und was er seinem Hund vermittelt.
Obere Priorität hat es, dass er es tut und wie er es tut.
Nur mit der richtigen Portion, Einfühlungsvermögen und konsequenten Arbeitseinheiten, (welche niemals unter Druck stattfinden dürfen), wird er einen motivierten und leistungsbereiten, aber dennoch ausgeglichenen Freund an seiner Seite haben.
Der Border Collie ist ein Teamarbeiter und muss regelmäßig die Möglichkeit haben dies auch auszuleben.
Unterbeschäftigung kann viele negative Eigenschaften auslösen wie z. B. das Hüten von Schatten, ….
Allerdings muss man auch mit dem Gegenteil, nämlich der Übermotivation oder Reizüberflutung bei einem solchen Hund auf der Hut sein, um keinen hypernervösen, ständig fordernden Workaholic zu erziehen, der nicht mehr zur Ruhe kommt.
Eines der typisch angesiedelten Rassemerkmale ist es, im Nu von 0 auf 100 zu sein um seinen Job optimal auszuführen.
Sie lernen in überdurchschnittlicher Geschwindigkeit und sind stets bemüht, das Erlernte zu wiederholen. Eine wichtige Übung, die man von klein auf trainieren sollte, ist die "Auszeit". Regelmäßig sollte der Hund über tags zur Ruhe aufgefordert werden.
Ein Border Collie ist gerne dann auch ein Familien-Hund, wenn die oben angeführten Punkte berücksichtigt und gewährleistet werden. Niemals sollte er aber ausschließlich für Kinder angeschafft werden, um einen Zeitvertreib für diese darzustellen.
Auch gehört die Ausbildung des Hundes aus den oben angeführten Gründen nicht in die Hände von Kindern.